Im Mai 2005 machte ich mit meiner Berliner Wandergruppe eine Wanderung von Medewitz bis Wiesenburg über Reetz, Mahlsdorf, Alte Hölle, Neuehütten. Auf der Wiesenburger Schloßtreppe begegnete uns die ehemalige Tourismusexpertin von Wiesenburg, Edita Fischer. Sie gab uns eine Einführung in die Schloßgeschichte. Wieder zu Hause in Berlin schickte ich ihr einen Brief mit Fotos und der Anmerkung: "Habe den Hohen Fläming sehr angenehm erlebt. Könnte mir vorstellen, in dieser schönen Landschaft zu leben." Wenige Tage später erhielt ich von der Sanierungbeauftragten Wiesenburgs, der Archtektin Helga Holz, einen Telefonanruf. Für mein Projekt "Anders leben im Alter, Gründung einer Hofgemeinschaft mit Menschen meiner Generation" empfahl sie mir den Sensthof in Reetz. Im April 2006 verlegte ich meine Wohnsitz von Berlin nach Reetz. So wurde der Sensthof zu einer jetzt 14-jährigen Baustelle.
Die Geschichte des Sensthofes läßt sich bis in die frühe Siedlungsgeschichte zurückverfolgen. Der Hof wurde unter Richard Senst (1889 bis 1946) zu einem der zwei größten Höfe von Reetz. 1960 wurde er in die Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft (LPG) integriert. Ab diesem Zeitpunkt hörte der Sensthof auf, ein Familienbetrieb zu sein. Nach der Wiedervereinigung1990 wurden die Felder einer Erbengemeinschaft übertragen. Diese sah keine Möglichkeit den Hof wieder in Betrieb zu nehmen und verkaufte stückweise das Sensthofland und den sehr rottigen Vierseiten-Resthof.
2006 wurde der Resthof (3 ha Fläche) von mir erworben. „Sensthof“ sollte der bisher namenlose Hof heißen.
Von dieser Zeit an sicherte ich die sehr angegriffenen Gebäude des Vierseitenhofes gegen weiteren Verfall, sanierte und modernisierte das Wohnhaus
und führte die Stallungen und Scheune des Vierseitenhofes einer neuen Nutzung zu:
Eine große finanzielle Hilfe waren die Fördertöpfe Landkreis, Land und EU (insbesondere die LEADER-Förderung) sowie die Beratung durch die "Lokale Aktionsgruppe Fläming-Havel e.V.".
Es gibt hier viele Menschen, die sich kulturell kreativ betätigen und so dem Hohen Fläming ein schönes Flair geben. Ein herausragendes Beispiel ist z.B. Mal's Scheune.
Es gibt engagierte Menschen, denen die regionale Entwicklung am Herzen liegt und die Ideen zu gemeinsamen Projekten zusammenführen. Ich denke dabei z.B. an die Mitmachkonferenz "Fläming aktiv - gemeinsam gestalten" oder an den Stammtisch in Mals Scheune.
Es gibt viele Lebensgemeinschaften, die eine nachhaltige und hoffnungsvolle Welt vorleben. Es gibt dort den Wunsch nach Vernetzung und Verbundenheit, der sich in Maltes Kommunikationsplattform "Flämingverteiler" umgesetzt hat.
Es gibt das dörfliche Handwerk, das mir persönlich sehr hilfreich war und ist. Es gibt die dörfliche Feuerwehr und ihre Helden.
Es gibt ein gut gepflegtes Wandernetz. Der Kunstwanderweg ist dabei besonders zu erwähnen.
Es gibt leider nur Reste von unberührter Natur. Landromantik wird sehr beeinträchtigt durch Übernutzung der Landschaft.
Tel.: 033849 900333
E-Mail: post@dieterwankmueller.de
Meine Projekte:
Verein zur Förderung des ökol. Landbaus u. Landschaftspflege e. V.
Seminarzentrum mit Veranstaltungs- und Seminarräumen, Umweltbildungsprojekte für Schulklassen, Übernachtungsmöglichkeiten
Anders Leben im Alter (ALiA)
Anders Leben im Alter (ALiA) - Gründung einer generationsübergreifenden Hofgemeinschaft